Mittwoch, 9. Februar 2011

Für Wolfgang Deichsel


Als er beim letzten Mal noch die Kraft hatte, die Zeit zu verlängern, die auf Erden uns gegeben ist, da konnte Jörg, der bis zu seinem Ende nie erfahren hat, dass er das Vorbild für den Fuchs - Perdrigo abgegeben hatte, bei zwei Besuchen diese Bilder von ihm machen.

Das erste Opus von ihm, ca. 1958 in Keller eines Hauses im Dambachtal, war das des immer schneller werdende "Du" "Du" ... des verliebten Paares, bis es in Biebrich/Rheinufer aus dem Obus ausstieg.

Ihn herumkutschieren im Mercedes 300 Cabriolet in Berlin, sein Hüten der Eidechse unter der Mütze für anderthalb Tage, die Burgfestspiele in La Rouvierette, sein immer neues Bauen von Schreibkästen am jeweiligen Aufenthaltsort, die Bitte um Wasser nach den Plätzchen, all das wird mindestens so lange existieren, wie ich noch lebe. Nun ist nun werklisch kaa Sopp mer do, nix verdribbelt un nix verschütt.

Die Zeit holte auch ihn ein: Wer weiß noch, dass früher in Steckdosen kleine Lamellensicherungen waren, nur noch Bubi Menger. Angesichts von Skype sind Besuche bei Frau Sudermann nicht mehr nötig. Aber immer wird das gefrierende Lachen über die eigene Alltäglichkeit erhalten bleiben, grausam, grausam!

Die japanisch anmutende Zeichnung ist eine Radierung von ihm, sie gibt Dickschied wieder, aber ist überall, wo Wald und Berge sind, aber doch nur in Dickschied. Tschüss, Wolfgang.

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