Mittwoch, 21. Mai 2014

VW Basistransporter EA 489 aus der Türkei

Irgendwann in den 1990 Jahren bemerkte Pantalone bei einem Aufenthalt in der Türkei einen VW Pritschenwagen, der nicht „stimmte“. Beim Blick unter die Karosse sah alles so aus, wie nie bei Volkswagen. Vorne war umgedreht ein VW Käfermotor eingebaut, der die Vorderachse antrieb, die Hinterachse war mit Blattfedern bestückt, alles war unsorgfältig zusammengebaut, aber doch so, dass man eine werksmäßige Herstellung annehmen musste, ein richtiges Fahrzeug „Türk Malle“. Leider hatte Pantalone seine Kamera nicht dabei, aber es wurmte ihn sehr, diesen Wechselbalg nicht dokumentiert zu haben.

Im Mai 2011 sah Pantalone wieder solch ein Fahrzeug, es stand ziemlich verkommen und vom Grün angewuchert auf der Erschließungsstraße der Gewächshäuser vor der sog. Flussnekropole in Myra. Seitdem hat sich zweierlei ereignet: Zum einen hat Pantalone diesmal im April des Jahres 2014 gesehen, dass das Schrottfahrzeug entsorgt wurde, zum anderen hat er erfahren, dass es eine Fangemeinde für VW-Bullis gibt. Rein äußerlich tut das Fahrzeug so, als gehöre es dazu, aber unter dem Blech ist Murks. Da nun Pantalone die Sammelwut kennt, im Netz keine Bilder außer einem des Fahrgestells zu sehen sind, will er wenigstens die Zufallsbilder von damals den Tifosi offerieren, allerdings kommentarlos.





Vielleicht hat damals aber Dottore doch Fotos gemacht, aber der hat in seinen Dias eine große Unordnung; er hat mir aber zugesagt, einmal nachzusehen, das kann aber dauern.


Für Peter, den aber Pantalone gar nicht duzt!

Die Absage als Deutsche zur Europawahl

Die Nichtdeutschen Politiker in Europa haben die Lektion aus der Geschichte falsch verstanden, darüber hinaus haben sie die Einsichten von Tacitus nicht nachvollzogen. Die Deutschen Politiker haben – wie so oft – den Arsch eingekniffen und eine falsche Haltung zur Demokratie manifestiert. Das alles bringt Pantalone und Dottore dazu, nicht zu wählen.

Schauen wir uns das nachfolgende Bildchen einmal genauer an:

Auf der rechten Waagschale steht ein entzückendes Malteserhündchen, während sich auf der linken 13, sicherlich bissige Schäferhunde drängeln.


Die Hunde symbolisieren das Stimmengewicht der EU-Bürger, die Stimme eines maltesischen Staatsbürgers hat so viel Gewicht wie die von dreizehn deutschen Mitgliedern des Wahlviehbestandes.

Warum das so ist? Weil das mühselig in der neueren Geschichte eroberte Prinzip der Gleichheit bei der Wahl von den Nichtdeutschen Politikern aus Angst, von den Deutschen Politikern aus Demut und Demokratiedefizit aufgegeben wurde. Man stelle sich vor, 80 Millionen Deutsche würden im Europaparlament von einer Zahl von Abgeordneten repräsentiert, die genauso hoch wäre, wie die Summe der Abgeordneten von   

Schweden,
Niederlande,
Belgien,
Luxemburg,
Malta,
Dänemark,
Griechenland,
Portugal,
Estland und
Litauen

insgesamt, weil eben die Gesamtzahl der Einwohner dieser Länder auch 80 Millionen beträgt.

Wenn man nun auf die Beiträge zur Finanzierung der EU abstellt, wird man sogleich auf die mangelnde Europasolidarität verwiesen, mit Geld alleine ließe sich die Idee Europa nicht umsetzen. Dabei vergessen diese Solidaritätsheinis, dass der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg u.a. damit begann, dass die Forderung „NO TAXITION WITHOUT REPRESENTATION“ am Englischen Parlament abprallte. Warum gewährt man solchen „rotten islands“ im tatsächlichen wie im übertragenen Sinne eine Stimmgewalt mit der spleenigen Begründung, sie müssten in den Abgeordneten ihre Auswahl erkennen, darum müssten über den Minderheitsschutz hinaus kleine Länder eben relativ viel mehr Abgeordnete stellen dürfen. Im Kampf um die Gleichheit in der Wahl mussten in England nicht nur die rotten boroughs ihr Übergewicht einbüßen, sondern die Forderung galt: one man, one vote!

Die Nichtdeutschen Politiker haben die Abläufe in der Deutschen Politik nach 1945 nicht gewürdigt. Die uns aufoktroyierte Demokratie ist im Volke doch mehr angekommen, als man hoffen durfte. Denn die ist ein täglich neu zu erringender Fortschritt, der bisweilen unbequem ist. Wer wissen will, ob jemand Demokrat ist, der frage ihn nicht unmittelbar danach, sondern eruiere sein Verhältnis zu seinen Kindern. Dort entpuppt sich demokratisches Denken. Und es verwundert die beiden Autoren immer wieder, wie solch ein urdemokratisches Land wie Großbritannien bei schon fast läppischen Gelegenheiten demokratische Errungenschaften aufgibt. 

Zudem reicht schon ein Blick in die Geschichte Germaniens, um keine neue Variante dessen zu entwickeln oder auszubauen, was in anderem Zusammenhang „german Angst“ genannt wird. Tacitus schildert in der Germania den Kampf und die Vertilgung des Stammes der Brukterer und bemerkt: „ .. über 60 000 fielen nicht durch römische Waffen, sondern, was großartiger ist, zur Augenweide. Möge, so bitte ich, den Stämmen bleiben und dauern, wenn nicht die Liebe zu uns, so doch wenigstens der Hass untereinander…". Ein Deutscher Europaabgeordeter der SPD wird eher mit einem französischen Sozialisten gemeinsame Sache machen als mit einem Landsmann von der CSU.

Ceterum:

Die Abscheu vor „Brüssel“ hat neben anderem die Wurzel in der Tatsache, dass sich aus der Exekutive, die letztlich dem Repräsentationsorgan verantwortlich ist, die Administrative als vierte Gewalt herausgeschält hat. Sie entfaltet gerade in der Europäischen Union ein klebrig-zäh-beharrliches Eigenleben mit der Befugnis – nur von der Exekutive der Mitgliedsländer mühsam im Zaume gehalten – zur Regulation, also letztlich zur Gesetzgebung. Dem Europaparlament gestehen die Exekutierer der Mitgliedsstaaten denn auch kaum Macht zu. Solch einen unwirksamen Haufen wollen Pantalone und Dottore nicht wählen. 

Sonntag, 18. Mai 2014

Der Vorteil der Schwellenländer oder die wundersame Heilung des Laptop

Schon vor Jahren hatte Dottore den Entschluss gefasst, sich auch auf Reisen der modernen Medien zu bedienen. Seit dieser Zeit fotografierte oder kopierte er die lesenswerten Texte, Bilder und Karten aus Büchern, insbesondere Reiseführern und ähnlichem und speichert sie auf dem Laptop ab. Zudem hat er ihn interes­sierende Gegenden in Google Earth markiert, kann sie also wieder aufrufen, wenn – nunmehr in jeder Übernachtungsstätte in der Türkei – der Zugang zum Netz gegeben ist. Außerdem speichert er täglich die Fülle der Bilder auf dem Laptop ab, letztlich zur größeren Datensi­cherheit. Also wurde das Gerät immer wichtiger für ihn.

Dieses Jahr, ab 6.4.2014, war er mit der holden Gemahlin  wieder unterwegs, er verwertete eine Anregung seines Netzwerk­administrators und schaltete nach dem Gebrauch den PC nicht aus, sondern geleitete ihn in den „Ruhezustand“, was den Vorteil hat, dass aufgerufene Programme aktiviert bleiben. Seit geraumer Zeit nun wollte der Laptop überhaupt nicht mehr ausgehen, auf Zuklappen reagierte er nicht, sondern war nach dem Aufklappen unmittelbar zu Diensten. War das der größere Akku? Verwunderlich, aber warum nicht!

Seinem Netzwerkadministrator mailte er dies, teilte ihm aber mit, er wolle nichts ändern, die Gefahr eines „ewigen Ruhens“ nach einem brutalen Abzwacken der Energie schien ihm zu groß. Bald tat sich das nächste Hindernis auf: Nach dem Aufklappen leuchtete der Bildschirm kurz auf, danach breitete sich große Dunkelheit aus. Die sanfte Begleiterin behauptete, man könne noch sche­menhaft etwas erkennen, tatsächlich, bei einer gewissen Neigung ahnte man das Bild mehr als man es sehen konnte. Zuerst gelang es mit Anschleichen noch den Bildschirm zum Funktio­nieren zu bringen, jedoch nur ihr gelang es: sie öffnete nur einen Spalt, nach Etablierung der Programme konnte man einen Tag lang noch ihm entlocken, Bilder zu zeigen, dann war auch das nicht mehr möglich. Auch der „brutalst mögliche“ Zugriff, das Abschneiden von jeglicher Energie mit anschließendem Neustart, änderte den Zustand nicht.

Die Katastrophe war da, alle seine Pläne hatte Dottore dort gespeichert, die Turmstellen um Myra waren als Google Earth Markierungen festgehalten, Texte waren nicht zugänglich, was sollte er in den 16 Tagen nach dem Abflug der Gemahlin machen? Gutes Gedächtnis hin oder her, 200 m im Stachelginster sind eine unendlich weite Strecke. Die Gemahlin tröstete, dann fährst Du eben im Herbst nochmal hin, aber das änderte seine Trübsal nicht.

Nun hatte Dottore bei den letzten Vorträgen die Erfahrung gemacht, dass sich das Gerät ohne eine Änderung in der Software sofort an fremde Bildschirme anschloss, zumal er auch zu Hause einen zweiten Bildschirm benutze. Also war die Möglichkeit gegeben, über den Bildschirm des Hotels in Myra wenigstens an einen Teil der Daten zu gelangen. Der freundliche Hotelbesitzer – es zahlt sich eben in der Türkei aus, treu zu alten Herbergen wieder hinzurei­sen – war seiner Maschine nicht mächtig, es erschien unzumutbar, das Kabel für den Bildschirm aus dem üblichen Wust herauszulösen. Da der Hotelier etwas Deutsch spricht, erklärte Dottore ihm sein Problem. Er hat einen Freund, der sich mit elektronischen Geräten auskennt, zu dem werden wir fahren. So um 10h, er hatte seinen Sohn noch zur Schule gebracht, fuhren alle los. Es war ein einfaches Ladenlokal, in dem lediglich zwei Schreibtische mit insgesamt drei Compu­tern standen, von selbst wäre Dottore da nie hineingegangen. Beim Anschluss an einen der abgestöpselten Bildschirme war sofort alles wieder zu sehen. Zudem entdeckte der Inhaber – wie die Gemahlin zuvor – auch das Schemenhafte auf dem Bildschirm des Laptops. Seine Diag­nose, von den Leidtragenden zuvor schon mit viel Unsicherheit anvisiert, war: Die Beleuchtung des Bild­schirmes ist entzwei; er griff in das ansonsten leere Regal hinter sich und holte einen nackten Screen hervor, der der Größe nach dem des Gerätes von Dottore entsprach und zerbrochen war. Aus dem sollte der Kollege, den der Hotelbesitzer kenne, die Lampe herausnehmen und dann in diesen ein­bauen, der könnte das. Den Screen schenke er Dottore. Voller Dankbarkeit und ein wenig erfüllt mit Skepsis – der namensgebende Ort ist übrigens auch in der Türkei gelegen – machten sich alle auf den Weg zum „Kollegen“.

Der saß in einer Werkstatt, angefüllt mit dem, was heute elektronisch ist, vom Fernseher, über Gitarrenverstärker bis zum Keyboard war alles da. Er lötete gerade mit einem ganz feinen Lötkolben eine elektronische Schaltung. So, als machte er nie etwas anderes, nahm er das Gerät und die Ausführungen des Hotelbesitzers entgegen. Er wolle es versuchen, wir sollten um 15 h wiederkommen, es würde TL 70 kosten.

Der normale Mensch verfällt trotz der ihm zu Teil gewordenen Aufklärung immer dann wie­der in mythisches Denken, wenn etwas scheinbar Alltägliches nicht funktioniert und man mit vermeintlichen Tricks es doch zum Laufen bringt, man darf es dann aber nicht Aussprechen, sonst verfliegt der Zauber. Die Gemahlin und Dottore nutzten den halben Tag und sahen sich Alakilise und die Sied­lung von Harrison unterhalb an, dann kam die Rückfahrt nach Myra. Der Hunger kam ihnen gerade recht, er gewährte den Aufschub, der vielleicht auf wundersame Weise zu der Heilung des Ge­rätes führen würde. Als sie um 16 h bei dem Elektronikhandwerker erschienen, griff auch der hinter sich, klappte das Gerät auf, es leuchtete der Bildschirm wie zuvor. Auch zeigte er mir die ausgebaute Lampe, klar das war der Fehler. Damit Pantalone wegen der erneuten Türkeireise von Dottore nicht wieder Unflätiges verbreitet, wird zu seiner Besänftigung das folgende Bild der zerbrochenen Beleuchtung eingefügt.


Im Grunde genommen kann Dottore nicht dankbar genug sein, dass der Laptop in der Türkei ausgefallen ist. In Deutschland hätte er ihn allenfalls einschicken können, gegen eine verlorenen Kosten­voranschlag von € 80 hätte er erfahren, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Wie froh konnte er nun zur Erkundung des MYRA TURRATA schreiten!