Freitag, 28. Oktober 2011

Kunst für den Weltraum

Wer nicht mehr an die alten Dogmen glaubt, aber immer noch eine Instanz über sich haben muss, der wendet sich dem Irrationalem zu, sei es Esoterik, sei es der Glaube an Wiedergeburt, sei es die Hoffnung an Außerirdische, und wie die für modern gehaltenen Irrglauben alle heißen mögen. Die Römer waren da schon weiter, abgesehen von der Ritenorientiertheit ihrer Handlungen zur Befriedigung des Götterglaubens, was sie übrigens nicht RELIGIO nannten, haben sie auch schon an Aliens gedacht, sollte man denken.

Betrachtet man sich mittels Google Earth in Ostia, also an der Mündung des Tibers, die Terme di Nettuno so erkennt man im Eingangsbereich (rot umrandet) der Thermen irgendeine nicht ganz klare Struktur.


Verändert man das Bild in diesem Bereich oder setzt der Alien seine Fernbrille auf, dann erkennt man/er mehr, vielleicht sogar ein Bild. Denn es ist nur die angeblich unsichtbare Luft, die uns daran hindert, in der Ferne schärfer zu sehen, und uns alles bläulich eingefärbt erscheinen lässt. Aber aus dem Weltraum muss man höchstens 5 Kilometer dichte Luft durchdringen.


Was aber erfreut den fernen Betrachter?


Es ist der Erderschütterer Poseidon (die Graecophilie ist nicht zu leugnen), der mit vollem Gespann durch sein Reich fliegt. Den großen Beitrag zur Kunst leistete Nordafrika dadurch, dass es die vorzüglichsten Mosaizisten stellte. Erfreuen wir uns also an der Darstellung, der weit in den Weltraum dringt, so, wie die Römer es wollten.

Pantalone meint: „Mein lieber Dottore, Dir sind da aber die Gäule durchgegangen, das Apodyterium war doch damals mit einer Decke versehen, die Römer wollten sich doch nicht im Regen auskleiden!“ „Dass Du auch immer was zu meckern hast, jedenfalls heute kann man es von der Umlaufbahn der ISS aus betrachten.“ Beiseite: „Schrecklich, dieser Kerl!“

Nachtrag:
Die graecophile Haltung der Deutschen war den Engländern immer eine Quelle des Amüsements. Trotzdem wollen wir ihr hier noch Tribut zollen, ein Ausschnitt vom Bild auf einem Lekythos, der im Metropolitan Museum verwahrt (und großartig nebst vielen anderen Gegenständen im Netz präsentiert wird) zeigt in klein und klassisch, wie man sich einen Gespannfahrer vorstellen muss.


Ach, sie sind schon echt gut, die Griechen.

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