Montag, 20. Januar 2014

ADAC, FIFA und Co.

Die gegenwärtige Aufregung (Januar 2014) über den ADAC ist Dottore unverständlich. Wer sich über eine solche Einrichtung echauffiert, der hat das System nicht begriffen. Schon in dem Post vom Februar 2011 („Aktionäre überflüssig“) hatte Dottore über die Vorteile geschrieben, die darin bestehen, eine Institution zu leiten, die sich selbst gehört. Ja, ja, die Mitglieder, die aber haben faktisch nichts zu sagen. Also es gibt einen Verein, der sich gern als „Parlament der Autofahrer“ aufspielt, dem gehören Verlage, Versicherungen und sonstige Unternehmen. Die wirtschaftliche Konzernstruktur wird daraus ersichtlich, dass der Verein der Autofahrer sich interessiert zeigt, einen in der Eifel gelegenen Straßenzug zu kaufen, auf dem man schnell im Kreis herum fahren kann, das braucht kein Mitglied des Vereins in seiner Alltäglichkeit. Mitspielen darf dort, wer den „richtigen Stallgeruch“ hat und sich an die „Ideologie der Institution“ angepasst hat. Vorgabe ist, einem sozialem Zweck zu dienen, Realität, mit dem Verbreiten von sich bedeutsam wähnenden Worthülsen Schotter abzugreifen. Dabei muss man geschickt vorgehen, aber der ehemalige Chefredakteur der Clubzeitschrift konnte das nicht so richtig, er war zu dreist. Dabei war dieses Journal immer schon stinklangweilig, man zähle bloß einmal in einem Heft die Anzeigen für Treppenlifte, unter vier tat´s keines. Die Leserstruktur war klar und so wurde auch getextet.

Das Wirtschaftsunternehmen ADAC hat genauso wie die anderen Sozialkonzerne FIFA und Olympisches Komitee einen Fehler gemacht, nun fällt die Presse (und der ewig populistische Trittbrettfahrer aus München) darüber her. Sie hat sich aber zuvor nie mit der Diskrepanz zwischen vorgegebenen sozialem Zweck und Gelderwerb interessiert. Nur dann, wenn es zu bunt wird, also die Bürger mit wacherem Empfinden merken, dass die soziale Vorgabe und der wirtschaftliche Endzweck sie belasten soll, wie bei der Bewerbung für die Winterspiele, dann gleitet die Journaille einmal ins Nachdenken (nach Ludwig Thoma entbehrt die Staatsregierung schon seit langem der göttlichen Eingebung). Beginnt man dies, so grübelt man rasch in der Folge des Satzes „Cui bono?“ darüber nach, ob es lediglich eine nationale Haltung war, die den gelben Teufel dazu brachte, ein vom Volkswagenkonzern produziertes Auto als das Beliebteste zu bezeichnen. Der Verdacht wird dadurch bestärkt, dass die „Wirtschaft“ sich über die Manipulationen empört gibt. Auch VW?

Es ist immer wieder das Gleiche: Man will wenigstens elegant beschissen werden. Wenn man mir schon das Geld aus der Tasche zieht, dann will ich nicht noch zugleich mich als dämlich eingestuft wissen. Die Eitelkeit der Unternommenen muss berücksichtigt werden!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen