Hier nun die „neuen“ Bilder der Padova-Brüder; wenn
Pantalone weitere findet, dann wird es Nachträge hier geben.
Und wieder haben sie sich geirrt oder nicht genau
zugehört: Es ist kein Minensucher, sondern ein Zerstörer, den die Flotte
Großbritanniens in den Hafen von Smyrna schickte. Ein großartiges
Einzelschicksal über dieses Schiff ist nicht zu berichten. Die S-Klassen
Zerstörer der Briten im WW I waren wie die der Fletcher-Klasse der Amerikaner
in WW II in Massen hergestellt worden; sie wurden so lange mit Namen, die mit
„S“ begannen, getauft, bis der Admirality die Namen ausgingen, einige hätten
daraufhin eigentlich in die T-Klasse gehört. Ihnen wurde die Gnade des späten
Stapellaufs zuteil, zu frisch in WW I und zu alt in WW II sanken nur zwei „in
action“. Die HMS Sportive wurde abgewrackt.
Zwischen der linken und der grünen Aufnahme ist
einer der fotografierenden Brüder ein Haus am berühmten Kai von Smyrna
weitergegangen. In dieser Zeit ist der Dachreiter wegen der besseren Sicht vom
First zur Traufe heruntergerutscht. (?Wer siehts?) Die nun defilierenden
Evzonen waren nicht nur Gut-Gegürtet, sondern sie erwiesen sich im
griechisch-türkischen Krieg auch als Kallimachoi, als Schön-Kämpfer.
Insbesondere das 5./42. Evzonenregiment unter der Leitung des damaligen Oberst
Nikolaos Plastiras zeigte das, was man von ihrem Stand als Soldaten erwarten
kann, Tapferkeit und Weitsicht. Statt wie die Masse ihrer Kameraden an die
Küste zu den alliierten Schiffen zu eilen, um nur die eigene Haut zu retten,
war diese Truppe darauf bedacht, die dort wohnenden Griechen vor der Rache der
Türken zu retten. Tausende von ihnen verdanken Plastiras und dem Regiment ihre
weitere Existenz. Er ist ein
griechischer Anti-Karremans.
Und so soll dieser tapfere Mensch auch abgebildet
werden. Seine Handlungen heben sich bemerkenswert von der Larmoyanz der
Griechen ab, die sie befällt, wenn sie das Wort von der „kleinasiatischen
Katastrophe“ hören. Sie vergessen den heute verehrten Staatsmann Venizelos, der
begriff, dass den griechischen Massakern von 1919 die türkischen von 1922
folgten und nach dem (nur damaligem?) dumpfen Nationalismus auch folgen mussten,
er besuchte Atatürk und stellte mit ihm eine Basis im Verhältnis zwischen den
Völkern auf beiden Seiten der Ägäis her, die danach trotz des gemeinsamen
Leidens durch das große Erdbeben verlassen wurde. Plastiras selbst hat sich ein
wenig durch sein späteres Handeln diskreditiert, was aber seine einmalige
Leistung nicht schmälert.
Trotz aller Kunstfertigkeit von Pantalone merkt man
diesem Bild an, dass es von einer PDF – Datei zurückverwandelt wurde, zu groß
sind die schleimig erscheinenden Flächen. Es soll sich um ein französisches
Hotel oder Institut oder beides zugleich handeln, der Menschenauflauf scheint
sich in der Rue Franque ereignet zu haben. Nichts an dem Bild ist
bemerkenswert, es wird solo documentandi causa gezeigt.
Ein Glück, das wir nicht zu Dritt auftreten, dann
wäre es unerträglich und folglich unmöglich. Auf Dottores Zwischenfrage, ob das
Gebäude der Italienischen Schule noch in Izmir stände, hat Pantalone
recherchiert und kommt nun ohne Antwort, aber mit einem weiteren Bild der
Padova Freres an. Es hätte in Padova Freres 1 gehört, zeigt es doch schön, wie
nationalistisches Denken nicht mit dem Eintritt in einen kirchlichen Orden
endet. Hier beweisen die Dominikaner italienisches Nationalbewusstsein statt
sich in Buße über ihre Untaten während der Inquisition zu üben oder ihres
Mitbruders Giordano Bruno zu gedenken. Jawohl, Dottore ist bei mangelnder
Einsicht der Täter nachtragend, erst im Jahre 2000 haben die deutschen
Dominikaner sich von den Schauprozessen distanziert. Kontinuität birgt immer die Last in sich,
auch an den Untaten der Ahnen mitzutragen. Auf Deutschland gewendet bedeutet
es, nicht nur Bach und Beethoven, Goethe und Kant sind Teil unserer Geschichte,
sondern eben auch Hitler und Himmler, Sobibor und Treblinka.
Nachtrag, 10 Tage später:
„Das hat er nun davon, mein durch nichts zu warnendes
Alter Ego Pantalone. Da nötigt er mich, über diese Photografen (Wer diesen Blog
mit Kontinuität liest, weiß, dass Lichtbildner längst vergangener Zeiten mit „ph“
geschrieben werden, während bei der Bezeichnung ihrer neuzeitlicheren Kollegen „f“
verwendet wird. Diese Brüder stehen so dazwischen, daher die geteilte
Orthografie.) lange Texte abzusondern garniert mit den von ihm aus dem Netz
geangelten Bildern. Nun beklagt er sich, dass er keine mehr findet, weil in den
Googlen aller Länder und auch bei anderen Suchmaschinen die eigenen Bilder
vorherrschend sind, neue gibt es nach seiner Ansicht erst wieder in weiter
Zukunft. Weltweit bedeutet bei abgelegenen Themen nichts, das Netz ist insoweit
welteng. Das aber hätte er sich vorher denken können. Nun hat Dottore es nicht
mit dieser Philippika bewenden lassen, sondern auch wegen der „Post aus Smyrna“
(siehe seitliche Anzeige) nachgebohrt, ob da nicht ähnliches zu befürchten sei.
Aber Pantalone erklärte, er sitze da auf fast 2000 Bilder, da habe er das
Abgrasen schon seit geraumer Zeit eingestellt. Na, gut, wenn er denn das meint.
Aber das mir dann keine Klagen kommen!“
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