Die gegenwärtige Aufregung (Januar
2014) über den ADAC ist Dottore unverständlich. Wer sich über eine solche
Einrichtung echauffiert, der hat das System nicht begriffen. Schon in dem Post
vom Februar 2011 („Aktionäre überflüssig“) hatte Dottore über die Vorteile
geschrieben, die darin bestehen, eine Institution zu leiten, die sich selbst
gehört. Ja, ja, die Mitglieder, die aber haben faktisch nichts zu sagen. Also
es gibt einen Verein, der sich gern als „Parlament der Autofahrer“ aufspielt, dem
gehören Verlage, Versicherungen und sonstige Unternehmen. Die wirtschaftliche Konzernstruktur wird daraus ersichtlich, dass der Verein der Autofahrer sich interessiert zeigt, einen in der Eifel gelegenen Straßenzug zu kaufen, auf dem man schnell im Kreis herum fahren kann, das braucht kein Mitglied des Vereins in seiner Alltäglichkeit. Mitspielen darf dort,
wer den „richtigen Stallgeruch“ hat und sich an die „Ideologie der Institution“
angepasst hat. Vorgabe ist, einem sozialem Zweck zu dienen, Realität, mit dem
Verbreiten von sich bedeutsam wähnenden Worthülsen Schotter abzugreifen. Dabei
muss man geschickt vorgehen, aber der ehemalige Chefredakteur der
Clubzeitschrift konnte das nicht so richtig, er war zu dreist. Dabei war dieses
Journal immer schon stinklangweilig, man zähle bloß einmal in einem Heft die
Anzeigen für Treppenlifte, unter vier tat´s keines. Die Leserstruktur war
klar und so wurde auch getextet.
Das Wirtschaftsunternehmen
ADAC hat genauso wie die anderen Sozialkonzerne FIFA und Olympisches Komitee einen
Fehler gemacht, nun fällt die Presse (und der ewig populistische
Trittbrettfahrer aus München) darüber her. Sie hat sich aber zuvor nie
mit der Diskrepanz zwischen vorgegebenen sozialem Zweck und Gelderwerb
interessiert. Nur dann, wenn es zu bunt wird, also die Bürger mit wacherem
Empfinden merken, dass die soziale Vorgabe und der wirtschaftliche Endzweck sie
belasten soll, wie bei der Bewerbung für die Winterspiele, dann gleitet die
Journaille einmal ins Nachdenken (nach Ludwig Thoma entbehrt
die Staatsregierung schon seit langem der göttlichen Eingebung). Beginnt man dies, so grübelt man rasch in der
Folge des Satzes „Cui bono?“ darüber nach, ob es lediglich eine nationale Haltung
war, die den gelben Teufel dazu brachte, ein vom Volkswagenkonzern produziertes Auto als
das Beliebteste zu bezeichnen. Der Verdacht wird dadurch bestärkt, dass die „Wirtschaft“
sich über die Manipulationen empört gibt. Auch VW?
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