Es gibt sie in jeder Gruppe und in jeder Partei,
mehr oder weniger brillante Köpfe, die immer nur eins im Sinne haben, das zu
sagen oder zu tun, was ihnen selbst nützt. Dabei müssen je nach Richtung und
Applaus bisweilen sogar Dinge gesagt und gemacht werden, die von allgemeinem
Vorteil sind, aber das ist in deren Augen nur ein Kollateralnutzen, Hauptsache
sie kommen weiter. Ihre Findigkeit führt dazu, dass sie lange als profiliert
und sachkundig angesehen werden, jedoch das ist nur das notwenige Mimikry. Als
Lafontaine auf dem Mannheimer Parteitag im Frontalangriff den bräsigen
Scharping abservierte, der noch nicht einmal unverbeult das Pentagon aufsuchen
kann, war das eine angenehme Personalie, aber um welchen Preis! Statt eines
Langweilers war nun ein eitler Ehrgeizling am Steuerruder. (Denn eitel ist man,
wenn man mit vierzig den Scheitel nahe ans Ohr verlegt, um keine Glatze zeigen
zu müssen. Carlo Ponti war ein kleiner dicker Mann mit Glatze und er heiratete
die schönste Frau der Welt und zeugte mit ihr wunderbare Kinder, gell Oskar, so
sieht Souveränität aus!)
Nunmehr scheint es in der CSU zu dämmern, dass der
Seehofer auch zu diesem Menschentypus zählt. Wenn nämlich bei der CSU keine
Stimmenquote auf das Alphatier entfällt, wie sie im abgestorbenen
Marxismus-Senilismus üblich war, dann werdens dortunten nachdenklich. Seehofer
redet und handelt nur populistisch, weil er egomanisch ist. Stellte Bloch fest: "Bei Marx ist nicht deshalb ein Gedanke wahr, weil er nützlich
ist, sondern weil er wahr ist, ist er auch nützlich“, so steht für Seehofer
fest, ein Gedanke ist nur günstig, wenn er ihm selber nützt. Daher gilt für ihn:
Die große Distanz zur Wahrheit und die durch den eigensüchtigen Scheuklappenblick
verstellte Sicht auf ferne Vernunft bewirken Wirrnisse und Schäbigkeiten.
Allerdings scheinen die personellen Alternativen auch wieder keine
Lichtgestalten zu sein.
Da Ideenreichtum fast
immer nur einen Mangel an Belesenheit offenbart, ist das Nachfolgende vielleicht nur
langweilig. Selb – selber – selbst, das sieht doch stark nach Steigerung eines
Adjektivs aus. Die Ausgangsform kommt nur noch bei „Anna Selbdritt“ vor oder
bei Porzellan, der Komparativ veranlasste Jandl:
sieben kinder
wieviele kinder haben sie eigentlich? - sieber
zwei van der ersten frau
zwei van der zweiten frau
zwei van der dritten frau
und eins
ein ganz kleins
van mir selber
Und wegen des
Superlativs guckt man sich die beschriebenen Typen an, die daher keine
Charaktere sind.
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