Es ist immer
nützlich, die Klassiker zu lesen, das steht außer Frage. Die Lektüre der
Schriften des Zeichners, Komponisten und Dichters E.T.A. Hoffmann macht da
keine Ausnahme. Nun war der Autor auf eine für ihn selbst vertrackte Weise mit einem
Beruf geschlagen, den des Richters an einem Oberlandesgericht, in Berlin
traditionell Kammergericht genannt. Die insoweit erlittene deformation
professionelle konnte er jedoch in seinem literarischen Werk aufarbeiten und
umformen, so stellt der in seiner Erzählung "Meister Floh" geäußerte
Satz: "Den Täter haben wir, das ist die Hauptsache, die Tat werden wir
noch finden." eine glänzende Charakteristik der Tätigkeit staatlicher
Ermittlungsbehörden – nicht nur damals – dar.
Offenbar hat
der Renegat Kraushaar E.T.A. Hoffmann gelesen, nicht aber die Ironie des Satzes
verstanden. So kommt er zum Ergebnis, es handele sich bei dem Satz um eine
Maxime der Ermittlungstätigkeit. Wenn ein Klassiker das sagt, dann darf ein Dilettant
das befolgen, also erforscht der Renegat die ungeklärten Untaten der
Vergangenheit, um sie dann seinen damaligen Gesinnungsgenossen zu unterstellen.
Wie meinten schon die Alten: Aus jungen Huren werden alte Betschwestern. Jedes
weitere Wort ist für die Ergüsse dieses Herrn überflüssig.
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