Einer der ersten, prominenteren Gäste im Spätherbst 1989 in der DDR war der
immerblonde Barde Heino. Als Dottore damals in der Zeitung las, schwante ihm
Übles, denn wenn dort ein Konzert mit Jemandem begehrt war, der bislang nicht
hatte erkennen lassen, dass ihm aufrechter Gang wichtig ist, dann haben wir
kein Schnäppchen gemacht, sondern uns Probleme eingehandelt. Nun wäre es
falsch, Heino aufgrund seines Sangesgutes in die Nähe des Faschismus zu
stellen, aber von völkischem Gedanken- oder Liedergut haben wir für lange Zeit
genug, zu laut und zu dreist wurde es in Paris und Smolensk, in Bergen und in
Tobruk gesungen.
Nennen wir einmal das Maß der Erscheinung, faschistisch zu
denken, gar zu handeln, Faschiszität, so ist nicht jede Äußerung, jede
Handlung, die zwischen 1933 und 1945 geschahen, eo ipso von Faschiszität
geprägt, so einfach ist das nicht. Es gilt, das spezifisch Faschistische daran
aufzuspüren, zu analysieren und dann ggf. zu unterlassen. In Zeiten grober
Etikettierung ist solch diffiziles Unterfangen nicht gefragt. Um zu zeigen,
dass schwarzbraune Haselnüsse von Faschiszität nicht erfüllt sind, sei ein
absurdes Beispiel gezeigt:
Wir sehen hier den am 30. Januar 1933 an die Macht
Gekommenen, wie er in Begleitung von Offizieren der Wehrmacht Suppe isst, ein
fast banales Bild, hätte die essende Person sich nicht als einer der größten
Verbrecher der bisherigen Geschichte erwiesen.
Nun könnte man zur jeweiligen Alltäglichkeit des
jeweiligen Lesers übergehen, betrachten wir uns vorher aber noch das Werkzeug
dieser Kreatur:
Die rote Markierung macht es einfach, Löffel sind
faschistisch, sie sind von starker Faschiszität. Aber nicht nur das, auch
mindestens ein weiterer Gegenstand verfällt der Feme der tapferen
Antifaschisten, der Teller, zur Erhellung für noch Zweifelnde, blau eingefärbt.
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